Tokeah by Charles Sealsfield
Autor:Charles Sealsfield [Sealsfield, Charles]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Classics Fiction
veröffentlicht: 2017-03-15T00:00:00+00:00
Einundzwanzigstes Kapitel
Das Countystädtchen Opelousas zählte zu der Zeit, in welche unsre Erzählung fällt, zwölf hölzerne Häuser, von denen die Mehrzahl aus gezimmerten Baumstämmen aufgeführt, einige jedoch mit Mörtel beworfen und grün übertüncht waren. Unter diesen letztern war das des Friedensrichters oder, wie er schlechtweg genannt wird, Squire.
Die plötzliche Veränderung, die im Haufen vorgegangen war, schien eben kein sehr günstiges Vorbedeutungszeichen für den guten Empfang von seiten der Magistratsperson zu sein, vor die der Jüngling, wie er wohl sah, geführt werden würde. Er hatte anfangs das Benehmen der buntscheckigen Hinterwäldler als die unzeitige Ausgeburt einer rohen Willkür betrachtet, die sich gern einen Scherz auf Kosten eines verirrten Reisenden erlaubt; aber der Ernst und die finstere Gravität, mit der sie hastig die Gasse, die noch gröÃtenteils aus umzäunten Gartenstücken bestand, hinaufschritten, die verdächtigen Blicke, mit denen sie ihn maÃen, und vorzüglich die Entfernung, in welcher sich jeder halten zu wollen schien, weissagten immer unangenehme Auftritte.
Als sie zwischen den ersten Häusern angekommen waren, wurde die Feldmusik hörbar, und gleich darauf kamen die zwei Kompagnien der roten, grünen, gelben, blauen und schwarzen Hinterwäldler im Sturmschritte, ernst und beinahe feierlich, durch den Kot angestolpert, die zwei Geiger eben den Yankee Doodle aufschnarrend. Einen Augenblick stutzte der Brite über den wirklich grotesken Aufzug, und dann schlug er ein lautes Gelächter auf. Niemand schien jedoch seine Lachlust zu teilen. Als sie dem Hause des Squire zukamen, schloà eben der Sprecher auf dem Baumstamme seine Rede, und die Zuhörer drängten sich nun mit den Exerzierenden heran, um die Ursache dieses Aufzugs zu hören. Ungeachtet des scheinbar tollen Treibens war jedoch nirgends Zügellosigkeit oder Roheit zu bemerken; im Gegenteil, es war eine Ordnung eigener Art sichtbar, die trotz der herrschenden Ungebundenheit überall hervorleuchtete.
Das ganze Städtchen war nun vor dem Hause des Squire versammelt, als der Constable die Türe öffnete und seinen Gefangenen zuerst einschreiten lieÃ. Die erwachte Neugierde fing nun an zu drängen, und die Zurückstehenden drückten so gewaltig auf ihre Vordermänner, daà das windig aussehende Framehaus so ziemlich in Gefahr kam, mit seinen Bewohnern weiter geschoben zu werden: sowie jedoch die Türe geöffnet war, rief der Constable dem Haufen zu: »Männer! der Squire sitzt beim Frühstück«, und die Menge wich augenblicklich zurück.
Auf unsern Briten schien dieses vereinte Vordringen und plötzliche Zurückweichen der derben Hinterwäldler wieder einen angenehmen Eindruck zu machen. Er hatte jede Regung und Bewegung des Haufens mit einer Aufmerksamkeit und Neugierde beobachtet, als wenn er, seiner eigenen Lage vergessend, nur auf diese bedacht gewesen wäre. Beinahe schien es, als ob er es sich zur Aufgabe gemacht hätte, zu sehen, was denn eigentlich aus Menschen geworden, die seines Landes gepriesenen Schutz von sich gestoÃen und auf eigene Rechnung zu hausen angefangen hatten. Der Constable blieb mit den zwei Männern, die ihn zuerst entdeckt, in der Stube.
»Männer! wollt Ihr mit uns halten?« sprach der gebräunte, ältlich, aber kernhaft aussehende Friedensrichter.
»Diesem Fremdling da wird vielleicht Eure Einladung willkommen sein«, sprach der erste, der einen Sessel nahm und sich niederlieÃ.
Die andern folgten seinem Beispiele.
»Setzt Euch, Mann«, sprach der Friedensrichter zum
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